Mit großem Interesse folgten ca. 100 Schülerinnen und Schüler der Erzieherbildungsgänge (AHR und FS) dem Vortrag ihres Mitschülers Turan Ugur aus der AHR 13.A, der in den letzten Sommerferien ein freiwilliges Praktikum über 4 Wochen in einer Primary School in Kisuma, Kenia absolvierte.
Über die Organisation „Internationale Jugendgemeinschaftsdienste“ (IJGD) wurde er auf die Reise und die anstehenden Aufgaben in mehrtägigen Seminaren vorbereitet (Eigenleistung ca. € 1000, inkl. Flug, Impfungen).
Neben vielfältigen Eindrücken von Land und Leuten stellte er anschaulich seine Erlebnisse in einer Grundschule vor. Die Kinder werden zwischen dem 6. und 7. Lebensjahr eingeschult und erhalten Unterricht in den Fächern Englisch, Mathematik, Swahili (Amtssprache), Erdkunde, Naturwissenschaften, Soziologie und Religion.
Für die Erst- bis Drittklässler dauert der Unterricht von 8 Uhr bis 12.45 Uhr, ab dem 4. Schuljahr bis 16.00 h. Ein Offenes Ganztagssystem wie hier in Deutschland gibt es nicht, allerdings halten sich die Kinder nach dem Unterricht auf dem Schulhof auf. Allen Kindern wird ein Mittagessen gereicht. Schulgebühren sind für die achtjährige Grundschule seit ca. 10 Jahren abgeschafft, aber noch immer können nicht alle Kinder diese besuchen. Teilweise müssen sie durch Arbeiten zum finanziellen Unterhalt der Familie beitragen oder die Kosten für Busfahrten oder Schulmaterialien und -uniform können nicht finanziert werden. Auch der Besuch einer weiterführenden Schule und der Universität muss bezahlt werden.
Kindheit in Kenia heißt Anbindung an eine große Familie, bestehend aus mehreren Generationen, heißt Selbstverständnis von Mitarbeit als Beitrag zum Unterhalt der Familie auch im Sinne einer Altersvorsorge, beinhaltet häufig eine klare Geschlechterrolle und nicht selten einen autoritären Erziehungsstil. Für den angehenden Erzieher bedeutete dies eine interessante Auseinandersetzung im Vergleich mit Kindern, die in Deutschland groß werden.