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Die Abschlussveranstaltung des Aufbau-Bildungsganges "Fachkraft für die heilpädagogische Förderung mit dem Pferd" war mit etwa 200 Gästen ein voller Erfolg. Besucher, darunter viele von weither angereist ebenso wie eingeladenes Fachpublikum, bekamen thematisch ein breites Spektrum an Fachthemen geboten.  „Sattelfest in den Schulalltag – Förderung der Schulreife mit dem Pferd“ war am Samstag, dem 28.1.2017, genauso Thema wie „Faszination Pferd als Chance für therapie- und diagnostikmüde Kinder und Jugendliche“. Oder es ging um „Neu- und Weiterentwicklung von Konzentration und Motorik evaluierenden Diagnosebögen in der therapeutischen Arbeit mit dem Pferd“.

Kaum wiederzuerkennen war am Samstag in der Zeit von 10-17 Uhr das Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg in Dortmund-Hacheney. Neben etlichen Ehrengästen aus Politik und Schulverwaltung konnte Schulleiter Klaus Krutmann den Vorstand des Deutschen Kuratoriums für therapeutisches Reiten (DKThR) in der Schule begrüßen, unter anderem sogar einen Vertreter der Schweizer Gruppe für therapeutisches Reiten. Neben Grußworten kamen viel Wertschätzung der Leistungen und Dank für das große Engagement der Teilnehmer/-innen des Aufbau-Bildungsganges zum Ausdruck.

Die Absolvent/-innen, Gäste und Fachinteressierte aus der ganzen Bundesrepublik verwandelten das Berufskolleg in eine kleine Fachmesse mit vielen Informationsständen und Anschauungsmaterial. Ähnlich dem Betrieb einer Hochschule mit Fachpublikum auf allen Gängen wechselten Vorträge und Präsentationen in sechs verschiedenen „Hörsälen und Seminarräumen“, in die herkömmliche Unterrichtsräume am zurückliegenden Samstag verwandelt worden waren.  Interessenten am therapeutischen Reiten fanden hier ein breit aufgestelltes Informationsangebot, was überregional seinesgleichen sucht.
Die 21 Absolvent/-innen, darunter ein Absolvent, waren in den letzten zwei Jahren aus allen Regionen der Bundesrepublik, sowie eine weitere aus Österreich, zu 10 Ausbildungsmodulen ins Gisbert-von-Romberg- Berufskolleg und zu den kooperierenden Einrichtungen des Deutschen Kuratoriums für therapeutisches Reiten in Dortmund angereist. Alle drückten jeweils von mittwochs bis sonntags die Schulbank und ließen sich oft in der zweiten Tageshälfte in den hiesigen Reitanlagen des Vereins Kultur Aktiv in Menglinghausen und in der Reitanlage der AWO in Lünen Stallgeruch um die Nase wehen lassen und zusätzlich in praktischem Know How ausbilden. Unterrichtsfächer dabei: Therapiepferdeausbildung, Methoden der heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd, Theorie und Praxis der heilpädagogischen Förderung.
Die frischgebackenen neuen Absolventen, jetzt „Staatlich geprüfte Fachkräfte der heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd“ hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und präsentierten stolz, was sie gelernt und in ihren Projektarbeiten in die Praxis umgesetzt hatten:

Wanderritte zur Förderung von Resilienz und Erfahrungen von Selbstwirksamkeit,  Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd als Beitrag zur Unterstützung der Schulreife. Maßnahmen zum Abbau schulischer Lernschwierigkeiten mit Hilfe des Pferdes wurden überzeugend anschaulich wie fachlich qualifiziert begründet vorgestellt. Manches Fachgespräch entstand noch unmittelbar in den Vortragsräumen oder immer wieder und in erheblichen Ausmaß auch an den Info-Tischen zu den 21 individuell verschiedenen Fachthemen der Absolventen des Aufbau Bildungsganges.
Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd (HFP) wurde konkretisiert für die Arbeit mit sozial emotional beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen genau wie Unterstützte Kommunikation bei Menschen mit erheblichen Sprachbeeinträchtigungen oder bei erwachsenen Menschen mit Autismus, geistigen Behinderungen oder bei Kindern mit dem fetalen Alkoholsyndrom (FAS). Anschaulich gemacht wurden mit dem Pferd gestaltete Theater- und Zirkus Projekte, Erlebnispädagogische Angebote oder Einzelförderungen am, auf und mit dem Pferd. Stets organisiert und konkretisiert als allsinnig handlungs- wie situationsorientierter Förderimpuls bei individuell begründetem Unterstützungsbedarf oder erheblichen Entwicklungsretardierungen des Klientels.
„Pädagogik ist die Kunst, aus Zwergen Durchschnittsmenschen zu machen, die sich als Riesen fühlen“ ein Zitat des Aphoristikers Werner Mitsch machte einer der Lehrgangsteilnehmer zum Einstieg seiner Moderation in den Tag. Wörtlich: „Dies können wir buchstäblich erleben, wenn wir die Kleinen aufs Pferd setzen. Strahlende Augen und ein erheblicher Schub fürs Selbstbewusstsein ist unmittelbar sichtbar werdender Erfolg unserer Arbeit.“

Ein neuer Aufbaubildungsgang „Fachkraft für die heilpädagogische Förderung mit dem Pferd“ startet am 15. Februar 2017 am Gisbert von Romberg Berufskolleg. Interessentinnen und Interessenten am Aufbaubildungsgang, der im Februar 2017 beginnt, sind herzlich willkommen.